Alles nur gelogen

24Okt2022

"Alles hat ein Ende" - das hab ich vor inzwichen 13 Monaten hier geschrieben. Und feierlich kann ich nun sagen "doch nicht"!

Aber von Anfang an: Nach dem Ende meines Praxissemesters im September 2021 ging es für mich wieder nach Zittau, zu meinen Freunden, meiner wunderbaren WG und zum Start meines letzten Semesters - oder genau gesagt zu meinem offizell letzten Semester. Für das Semester standen neben der Verteidigung meines Praxissemesters und dem Schreiben der Bachelorarbeit noch die Module des letzten Semesters mit Vorlesungen, Seminaren, Klausuren und Belegen an. Zusätzlich gab es ein paar Begrenzungen meiner Freizeit durch den Fachschaftsrat, Studierendenrat und meinen Studijob im Labor für pharmazeutische Biotechnologie. Um den Stress etwas rauszuzögern schob ich also die Bachelorarbeit ins Sommersemester und verlängerte dadurch um ein Semester. Da ich durch die Arbeit mi FSR und StuRa mehrere Gremiensemester angesammelt habe, konnte ich trotz dessen in Regelstudienzeit abschließen.

Die gute Johanniskirche in ZittauSchneebedeckte Lausche im Zittauer Gebirge

Im Januar diesen Jahres erstellte ich dann meine erste Bewerbung für ein Masterstudium: Biomedicine am Karolinska Institutet. Die Deadline mitte Januar lag etwas ungünstig genau vor meiner letzten Klausurenphase und somit einem letzten sehr stressigen Kapitel im Studium (beziehungsweise dachte ich das, bis dann die Woche der Abgabe meiner BA anstand...). Nachdem die Bewerbung und die Klausurenphase überstanden waren und ich mein Studium für einen Besuch bei meiner Stockholmer Familie und meinem besten Freund in Helsinki kurz ausblendete, ging es dann ab März ans eingemachte und ich startete mit dem schreiben meiner BA. Und ich halte es jetzt mal kurz: es lief alles super, ich habe sie pünktlich Ende April abgegeben und im Juni Verteidigt mit einer Endnote von 1,2. Meine klassische Methode des prokrastinierens bis man sehr viel Stress und durchgehend Nachtschichten hat, während denen man bis 4 Uhr schreibt, ist jetzt vielleicht nicht die beste Herrangehensweise.

Wenn das Unigebäude die Tore zu hat, aber man zum Briefkasten muss...

Während diesm intensiven Schreib-prozess habe ich am 07.April das Ergebnis meiner Bewerbung in Schweden erhalten: Ich wurde direkt angenommen und hatte somit einen Platz für das Studium, welches zum Herbstsemester Ende August beginnt. Somit kam zur finalisierung meines Bachelorstudiums die Planung eines Umzugs nach Stockholm, die Frage nach einer Wohnung und der schmerzhafte Abschied von meiner Zeit in Zittau, von dem ersten Lebensabschnitt, den ich alleine gestartet habe. Ich nutzte den letzten Sommer mit Klettertouren ins Gebirge, Abenden mit Freunden ums Lagerfeuer die mit Sonnenaufgängen auf den Dächern der Stadt endeten und an denen die Füße nie still standen, sondern tanzten. Zum Abschied gab es neben einer fantastischen Abschiedsfeier, meinem ersten Unfall der mit einer Fahrt im Krankenwagen und meiner ersten Wunde, die genäht werden musste, ein wunderschönes Freundebuch aus "Zittauer Zeiten".

Die beste Aussicht hat man oben auf dem FelsenSchön hierModeln ist mein DingLIEBE <3

Mit diesen Erinnerungen, meinem Freundebuch und ganz vielem Krimskrams im Gepäck, ging es dann am 20.August 2022 mit dem Nachtzug nach Stockholm, in mein Zimmer in einer 4er WG im Wohnheim und in meinen neuen Lebensabschnitt im hohen Norden.

Mit Sack und Pack und Louisa!

 

Alles hat ein Ende

27Sept2021

Nach fast sieben Monaten ist meine Zeit in Schweden nun vorbei, zum Abschluss stand ein 7-Tage-Roadtrip an die Westküste an, wobei wir auf dem Hinweg zum Vänern und auf dem Rückweg am Vetterngestoppt haben. Wir hatten absolut fantastisches Wetter mit viel Sonne und eigentlich immer über 20°C, was Mitte September in Schweden eher anders ist. Unsere Tour ging über Örebro an den Vänern (ein riesiger See), dann auf Tjörn an der Westküste, zu weiteren Fischerdörfern, natürlich nach Göteborg und dann über Vadstena am Vättern (der andere sehr große See in Schweden) zurück nach Stockholm. Die beiden großen Seen waren unglaublich beeindruckend und die Westküste mit ihren malerischen Inseln raubt einem den Atem. Apropos malerisch: im nordischen Aquarellmuseum konnten wir eine Ausstellung zu Hundertwasser bewundern und es war einfach fantastisch!

Bild von HundertwasserSmögenbyggaÖrebro Slottsein FischerdorfSmögenGöteborg

Danach stand meine letzte Woche an mit vielen Abschieden, packen und noch immer dem Auswerten meiner Versuche. Für den Abschied im Labor, habe ich eine Torte mit meinen Zellen drauf gebacken (oder wie meine Mutter sagte: mit einer schönen Blume). Es war gleichzeitig schön und traurig ein letztes Mal ins Biomedicum zu gehen und mich von allen zu verabschieden. Ab jetzt werde ich meine Gruppe maximal online sehen, somit war es kein gänzlicher Abschied und daher nicht ganz so schwer.

"Vi ses" ist schwedisch für "auf wiedersehen"Zwischen zwei Lagen Schoko-Bananenkuchen war eine Karamell-Walnuss-Füllung und das ganze wurde in Ganache verpackt

Um mich ein wenig von den Abschiedsblues abzulenken, haben wir samstags einen letzten kleinen Ausflug unternommen und sind mit der Fähre ins Archipelago auf die Inseln Nattarö und wie immer war es einfach toll. Die dicht bewachsene Insel, viele Felsen und die blaue Ostsee geben immer ein schönes Bild ab. Am Abend war es dann so weit, wir hatten ein flat dinner und danach kamen noch ein paar Freund:innen vorbei, die nicht in der WG wohnen und es war ein sehr schöner letzter Abend!

NattaröUnsere Wandertruppe

Am 19.09. hab ich dann nur noch meine letzten Sachen gepackt, mein Zimmer geräumt, mich von meinem Zuhause der letzten Monate und von meinen Freund:innen verabschiedet und dann ging es nach Stockholm Central und von da mit dem Nachtzug Snälltaget nach Hamburg, wo ich morgens um 6 ankam und nach ein paar Stunden Zwischenstopp den ICE nach Koblenz genommen habe.

meine aussichtMein Reiseoutfit

Ich hoffe ihr mochtet meine kleinen Updates hier auf dem Blog und ich seh euch alle sicherlich demnächst mal wieder im echten Leben!

Ende meines Praktikums

31Aug2021

Nach fast 6 Monaten hatte ich am Freitag meinen letzten Tag im Lab. Nach Monaten in denen ich fast jeden Tag im Biomedicum war, musste ich jetzt Abschied nehmen; Abschied von meinen Kolleg:innen, von diesem wunderbaren Labor und von meinen Zellen. Ich hatte eine wunderbare Zeit in der ich so viel selbst machen und lernen konnte, in der mich mein Supervisor und meine PI unterstütz haben und mich angeleitet haben, selbstständig im Labor zu forschen. Einer Zeit, die mir so deutlich gezeigt hat, wie sehr ich die Arbeit im Labor mag.

Mit meiner Gruppe haben wir ein Abschiedsdinner gehabt und uns verabschiedet und ich werde es vermissen. Mir macht es so viel Spaß im Labor mit Zellen zu arbeiten und ich finde es so schade, dass ich die nächste Zeit nicht mehr in einem Labor sein werde. Denn jetzt beginnt die Auswertung meiner Daten, das Erstellen von Grafiken, die Zusammenfassung meiner Ergebnisse. Ab Oktober startet mein letztes Semester wieder mit Vorlesungen in Zittau und ich werde mit der Bachelorarbeit anfangen.

Bis dahin werde ich noch hier in Stockholm bleiben und neben der Auswertung meiner Daten, steht auch ein Roadtrip an die Westküste an. Danach kommt der Abschied von meinen Freund:innen hier, von dieser wundervollen Stadt und von meiner Zeit hier.

Wieso verlassen die Schwed:innen Stockholm im schwedischen Sommer?

30Juli2021

Als ich hier 2019 im Sommer in Urlaub war, hab ich zum ersten Mal gehört, dass Stockholm (oder generell alle Städte in Skandinavien) im Sommer leer sein sollen. Was das heißen soll hab ich nicht verstanden, es war ja trotzdem viel los. Aber jetzt, wo ich auch hier bin weiß ich es: hier ist es standard vier Wochen am Stück Urlaub zu machen und dafür entweder in ein anderes Land (oft Italien oder Spanien) zu fliegen oder diese am eigenen Sommerhaus an der Ostsee oder im Archipelago zu verbringen. Da so sehr viele Bewohner:innen nicht in der Stadt sind haben z.T. sogar Cafes über den Sommer einfach geschlossen.

Auch bei mir in der WG ist es leer, alle die hier studieren sind für den Sommer nach Hause zu ihren Familien und aktuell sind wir nur 4 (sonst waren wir immmer min. 15). Langweilig wird es trotzdem nicht, da ich jetzt auche meinen ersten Besuch von Zuhause hatte und dafür natürlich auch einige Aktivitäten auf dem Plan standen:

  • Große Stadttour durch Södermalm, Gamla Stan und Östermalm
  • Kayaktour
  • ABBA Museum
  • Fährfahrt
  • und und und

Ich bleibe aber natürlich die ganze Zeit hier, gehe jeden Tag ins Labor und genieße den schwedischen Sommer. Es ist meistens warm und sonnig, aber nicht so brüllend heiß. Abends geh ich einfach die Treppe hinter meinem Wohnheim runter und unten ist direkt ein Steg zum schwimmen und abkühlen. Letzt Woche sind dort abends von der kleinen Insel gegenüber zwei Rehe ins Wasser und eine große Runde geschwommen!

Aber die aktuelle Flutkatastrophe Zuhause im Kreis Ahrweiler bedrückt mich etwas, da ich von hier nicht helfen kann. Daher will ich diesen Blog nutzen und jeden, der hier über meine Texte stolpert, bitten, etwas zu spenden. Jeder noch so kleine Spende hilft den Betroffenen!

Spendenkonto des Kreises Ahrweiler
Kreissparkasse Ahrweiler
IBAN: DE86 5775 1310 0000 3394 57

Spenden-Stichwort: Hochwasser

Auf Gotland ists schön - Midsommar natürlich auch

06Juli2021

Ist das etwa Urlaub?

Mein quasi Sommerurlaub ist für dieses Jahr ein Wochenende auf Gotland. Zusammen mit ein paar Freund:innen ging es Mitte Juni (ja, ich häng mit dem Blog wirklich hinterher...) mit der Fähre nach Gotland. Unsere Unterkunft, ein sehr süßer, kleiner Bungalow, war direkt bei Visby, was wir auch am ersten Tag direkt erkundet haben. Die Stadt ist einfach wunderschön, aber natürlich recht klein. Am Wochenende haben wir ein Auto gemietet und so den Norden mit seinen beeindruckenden Steinformationen und der Insel Farö, sowie den Süden mit Leuchttürmen, weiteren Steinformationen und Klippen erkundet. Zum Abschluss sind wir am Montag bis zur Rückfahrt mit dem Fahrrad entlang der Küste geradelt, es war ein wirklich tolles Wochenende. Da ich auch am Wochenende immer mindestens an einem Tag ins Labor kommen muss, taten die Tage in Gotland sehr gut. Der krönende Abschluss kam dann auf dem Rückweg von der Fähre, als neben unserem Zug eine Elchkuh durch die Wiese galoppiert ist - es war beeindruckend!

Wieder Zuhause war die Woche dann ganz kurz - Midsommar stand an. Und während in Schweden Geschäfte quasi nie geschlossen sind, also auch am Sonntag oder an Weihnachten geöffnet sind, war ab Donnerstag Nachmittag fast alles für Midsommar geschlossen. Ganz klassisch verlassen die Schwed:innen für Midsommar die Stadt und fahren zur Familie aufs Land oder auf ihr Sommerhaus im Archipelago. Wir als Studis haben leider kein Sommerhaus und uns dafür mit der WG ein schönes Wochenende gemacht, selbst Blumenkränze gebastelt, ein Flatdinner gemmacht und die Sonne im Park und im Naturreservat Björnö genossen.

Der schwedische Sommer ist wirklich einmalig!

Sommer in Schweden

09Juni2021

Der Sommer ist da, viele Tage mit 25°C, Grillen hinterm Haus und einer quasi nicht untergehenden Sonne. Aber hier mal Stück für Stück:

Es wird wärmer, die Tage enden nicht oder genauer gesaagt: Sonnenaufgang ist aktuell um ca. 3:30 Uhr und Sonnenuntergang um 22 Uhr. Lange davor und danach ist es aber schon bzw. noch hell und so richtig dunkle Nacht gibt es eigentlich auch nicht dazwischen. Nachteil ist ganz eindeutog, dass ich nachts aufwache und es wie morgen wirkt und man denkt man muss los zur Arbei -  aber dabei ist es erst um vier. So richtig gut schlafen kann man danach oder generell mit dem licht aber nicht. Ganz verwirrend ist es auch, dass es hier, in dem Land wo man das doch eigentlich sehr gut brauchen könnte, keine Rolläden existieren und man sich mit nich schließenen Rolläden zufrieden geben muss. Und auch wenn man sich nach einem Langen dunklen Winter auf jeden Sonnenstrahl freut, versteh ich nicht so ganz, wieso man das auch beim schlafen sod ringend braucht. Aber damit hat hier glaube ich jeder von uns Internationals Probleme, es ist ienfach ein klassischer Fall von "andere Länder, andere Sitten".

Die hohen Temperaturen und langen Tage haben aber natürlich auch viel Gutes: Am vergangenen Freitag hat das Semester für die Studis geendet und wir haben hinter dem Haus mit unserer wunderbaren Aussicht auf das Wasser ein Abschluss BBQ veranstaltet und es war ein Traum! Als es dann irgendwann kurz nach eins wieder heller wurde kam uns die Idee, wenn man ja noch wach ist, ist es nicht mehr so lang bis zum Sonnenaufgang. Und so haben wir uns irgendwie auf die vorhandenen Fahrräder verteilt und sind nach Slussen geradelt - das hat sich gelohnt! Und damit ihr den tollen Ausblick auch mal habt, hier ein paar Bilder:

Danach ging das Wochenende Ereignisreich weiter, samstags mit einem Ausflug nach Sigtuna, der ältesten Stadt Schwedens. Mit wunderbaren bunten Häuschen und direkt an einem großen See war es wunderbar zum bummeln. Sonntags stand mal wieder ein Wanderausflug an, Ziel diesmal der Tyresta Nationalpark südlich der Hauptstadt. als Belohnung für das wandern bei 26°C ging es in der Essenspause in einen der vielen Seen.

Ab jetzt habe ich auch endlich ein Fahrrad und kann auf dem Weg zur Arbeit dei Stadt erkunden und muss nicht mehr in die volle Bahn! Heute hat es dann natürlich als wir grade los sind angefangen zu schütten, sodass man sofort klitsch nass war. Die halbe Stunde fahrt hat sich dabei auch nichts geändert und mit nasser Brille konnte ich heute den Weg nicht so ganz wahrnehmen. Klitschnass und mit Wasser in den Schuhen sind wir am Institut angekommen, aber zumindest können die Fahrten ab jetzt ja fast nur schöner werden :)

Der Frühling kommt

22Mai2021

Nach inzwischen bereits über einem Monat kommt hier nochmal ein Lebenszeichen von mir. Die letzten Wochen wurde es langsam wärmer und es gab sogar die ersten Tage mit Temperaturen über 20°C. Die wurden natürlich genutz und ich bin das erste Mal im Wasser gewesen. Bei den ca. 4,5°C Wassertemperatur ist dann aber nicht so viel Schwimmen drin gewesen, angenehm war es aber trotzdem. Wie auch sonst wurde immer mal wieder am Wochenende gewandert, z.B: auf der Insel Utö.

Die letzte Woche ist das Wetter aber wieder grau und regnerisch. Am Freitag gab es einen starken platzregen dem meine Jacke keine 5 Minuten lang standgehalten hat, bis ich komplett durchnässt war. Aber ich bin ja nicht aus Zucker (egal wie süß ich manchmal auch sein mag). Nach den grauen Tagen hoffe ich auf einen sonnigen Juni, der schwedische Sommer soll ja schließlich einmalig sein.

Das mal als kurzes Update, vielleicht schaff ich es in letzter Zeit euch öfters von hier zu berichten, aktuell schaff ich das aber erstmal zeitlich nur klecksweise. Zum Abschluss hier noch ein kleines Highlight: Als ich am 30.04. mit Freundinnen zu den Kirschbäumen in Kungstagarden bin, sind uns sehr viele junge Menschen mit Matrosen Mützen begegnet, aber wieso? Wir alle wissen ja, dass am 30. April Walpurgisnacht ist und "Valpur" ist hier in Schweden eine große Sache. In den von Studierenden bevölkerten Städten wie Lund und Uppsala wird zu normalen Zeiten ab morgens getrunken und es gibt Wettkämpfe zwischen den verschiedenen Studischaften. Die Schüler:innen die ihr Abitur machen und grade nicht lernen müssen ziehen ihre Abschlusshüte an und gehen damit feiern. Diese Abschlusshüte sind Matrosenkappen in denen meist auch echtem Gold der Name vone angebracht ist. Dabei werden die Mützen nur an Valpur und bei der Zeugnisübergabe gertragen und sind nicht nur in Schweden sondern auch in Finnland eine Tradition.

Meine neue Homebase

20April2021

Seit über einem Monat bin ich jetzt hier in Stockholm, aber wo geanu eigentlich? Ich habe einen Platz im Wohnheim Jägargatan bekommen. Da ich grade nur vom Arbeiten und Wandern erzählen könnte, kommt hier mal ein kleiner Bericht über meine neue Homebase: Jägargatan 20

Das Gebäude liegt in der wunderbaren Straße Namens Jägargatan (Überesetzt heißt das übrigens einfach Jägerstraße) und beinhaltet auf 6 Stockwerken 4 Wohnungen für Studis, aber auch andere Einrichtungen, z.B. eine Schwesternschule. Der große, wirklich nicht schöne, grau-braune Gebäudeklotz steht am oberen Ende einer Straße, die den Berg hinauf führt. Unpraktisch, wenn man die Einkäufe nach Hause schleppt, aber sehr schön für den Ausblick. Hinter dem Gebäude geht ein Steinhang nach unten zum Inselrand, vor dem Hang gibt es Bänke und eine wunderschöne Aussicht auf die Eisenbahnbrücke. Die Menschen in den Wohnungen im 5. und 6. Stock haben jeden Tag die Aussicht auf die Brücke und jeden Abend auf einen romatnischen Sonnenuntergang aus ihren Fenstern, bei mir im Floor -1 kann ich leider nur ein wenig schön gefärbten Himmel zwischen zwei Häusern sehen. Wenn das aber gut wirkt, ist man ganz fix draußen und kann auch mal beim Sonnenuntergang draußen zu Abend essen.

Gefängniskorridor oder doch unsere WG? Küche Teil eins Küche Teil zwei

Das zum Äußeren, jetzt kommen aber die inneren Werte und wir wissen ja alle, das ist das, worauf es ankommt. Die Wohnung besteht aus zwei langen Corridoren, die einen schon sehr an ein Gefängnis erinnern. Der erste Corridor beinhaltet neben einigen Zimmern den Raum mit den Waschmaschinen (2) und Trocknern (2), unsere Duschen, das kleine Wohnzimmer und ein Raum, um seine Wäsche aufzuhängen. Am Ende dieses Corridors geht ein kurzer Gang ein paar Meter nach links und dann kommt der zweite Corridor, in dem neben meinem und weiteren Zimmern die Küche und das große Wohnzimmer zu finden sind. Insgesamt gibt es 18 Zimmer, 6 Toiletten und 5 Duschen. In der Küche hat jeder ein Fach im Kühlschränke und im Froster. Es gibt Schließfächer um Lebensmittel etc. zu Lagern und natürlich die normalen Küchenregale. Wir haben zwei Backöfen und 8 Herdplatten, was für so viele Menschen sehr wenig klingt, aber es klappt erstaunlich gut, da alle unterschiedliche Essenzeiten haben.

Mein Zimmer ist die Definiton von optimal genutzem Raum: Auf 9 qm habe ich ein Bett, Schreibtisch, Regal, Schrank und mein Waschbecken. Auch wenn es ein sehr größer Unterschied zu meinem Zimmer in Zittau ist, kommt es mir nicht zu klein vor. Da wir zwei Wohnzimmer haben, kann man sich zum Lesen o.ä. auch da in die gemütlichen Sofas mümmeln.

Meine Mitbewohner:innen sind wunderbar und wir haben oft Spiele- oder Filmabende. Vor zwei Wochen waren wir samstags mit fast allen Wandern. Das Ziel war Galö und ein toller Tag mit Abschluss BBQ. Die Route war für einen Großteil dann aber doch zu anstrengend und so sind wir diesen Samstag nur zu 6. Wandern gewesen. Nach dieser Tur von über 20km stand für mich Abend Burger essen mit Freund:innen aus dem Labor auf dem Plan und war ein sehr schöner Ausklang des Tages. Hier sind ein paar Bilder von den Wanderungen um euch etwas neidisch zu machen:

GalöGalöDie Kirchblüten in Kungstragarden

Ostern ohne Eiersuche

05April2021

Eine neue Woche beginnt und die ganze Woche liefen die Rolltreppen bei Odenplan @Timon. Ansonsten ist die Woche über nicht wirklich viel passiert. Aber dann kam das Osterwochenende und das wurde Gründonnerstag mit einem Mamma Mia Filmeabend mit Halloumi Burgern gestartet. Karfreitag war dann eher ruhig und ich hab für die WG einen Osterkranz gebacken. Da die Harry Potter Filme wieder auf Prime sind, wurde das abends direkt genutzt und mit Freunden Zuhause eine Watchparty gemacht (sehr zu empfehlen!). Samstag stand dann unsere erste Wanderung an: mit zwei Mitbewohnerinnen und ihrer Freundin aus dem 1. Stock sind wir in das Naturreservat Nacka gefahren und waren dort "Babyhiking". Da wir das erste Mal zusammen wandern waren, sind wir nur eine kleine Runde gegangen von ca. 9 km. Es ging über Felse und diese wieder runter und hoch, weil wir den Weg verloren hatten (mehrfach...). Aber die steilen Felsen hochzuklettern hatte auch was, zumal die Aussicht jedes Mal einfach super war. Wenn es etwas wärmer ist, fahren wir da sicher nochmal hin, um baden zu gehen!

Blick von einem der FelsenOsterbrunch v.l.n.r.: selbstgemachte Brötchen, schokotarts, polnischer Bohnenkuchen (wird auf dem Brot gegessen),Eier, Pfannkuchen, arme Ritter, Polnischer Salat mit gekochtem Gemüße in einer Mayosauce, Pancakes, finnische Cannelien Küchlein, Bohnen

Abends gab es dann eine kleine Küchenparty, da viele für den nächsten Tag etwas vorbereiten mussten. Dann Ostersonntag haben wir einen Brunch veranstaltet, jeder hat etwas gekocht oder gebacken und es war wunderschön. Nach dem Frühstück mit dem wir erst um 12 Uhr begonnen haben, (daher zählt es schon noch als Brunch) haben wir nachmittags auf den Bänken auf dem Steinhang hinterm Haus Kuchen gegessen und die Sonne genossen. Auch wenn es sehr windig war, tat die Sonne gut. Heute hab ich nochmal einen Hefezopf gebacken, für die Kaffepause (eine klassische schwedische Fika) morgen auf der Arbeit mit meiner Gruppe und dabei auch mein erstes Sauerteigbrot gemacht. Raus ging es heute garnicht, denn es hat die meiste Zeit dicke Flocken geschneit.

Start im Biomedicum

28März2021

23.03.2021 - mein Praxissemester beginnt. Mein Körper weiß natürlich wie man mit Veränderungen und einem neuen Ablauf umgeht und war daher so nervös, dass ich in der Nacht davor kein Auge zugemacht. Top Vorraussetzung für einen produktiven Start....

Um halb Zehn sollte ich da sein, natürlich stand ich zur Sicherheit ab Neun im Eingangsbereich. Um halb wurde ich dann von meiner Gruppenleiterin abgeholt und es ging ins Büro, wo ich meinen Betreuer Niek, einen PhD in der Gruppe, kennenlernte. Zu Beginn bekam ich erstmal eine Führung durchs Biomedicum und zu allen Räumen, die für mich wichtig sind. Daher hier ein paar Fakten zum Biomedicum:

  • Das Gebäude wurde 2018 eröffnet
  • Insgesamt sind 5 Fakultäten dort vertreten
  • Das Gebäude besteht aus vier Blöcken, ich bin in B7
  • In den Nieschen zwischen den einzenen Blöcken sind auf jedem Stockwerk kleine Sitzecken mit Kaffemaschienen, bei uns steht auch ein Tischkicker
  • Ganz oben im 10. Stock sind zwei große Essensräume, einmal Richtung Süden und einmal Richtung Norden mit tollem Blick über die Stadt, Plätzen drinnen und draußen und einer Küche mit sehr vielen Mikrowellen, Kühlschränken, aber auch Geschirr und Besteck
  • Ich hab meinen eigenen Platz in unserem Büro-Abschnitt und in unserem Teil des Labors

Blick in das Foyer von der 10. <etage Eine der Sitzecken aus dem Stockwerk darüber

In meiner ersten Woche wurde ich erstmal mit verschiedenen Papern über den Hintergrund des Projekts aufgeklärt, habe an den Meetings zum Austausch mit anderen Forschungsgruppen des KI teilgenommen und auch die ersten Arbeiten im Labor begonnen.

Mein Weg zum Biomedicum beginnt mit einem ca. 10 min Gang zur Stadtion Södra, von da gehts mit dem Pendeltag nach Odenplan. Da mir Google Maps von da angezeigt hat 20 min zu laufen oder 3 min Bahn zu fahren und 17 min zu laufen, hab ich mich für den Spaziergang entschieden und hatte die ersten Tage ganz easy meine 10.000 Schritte pro Tag voll. Montags war auf dem Heimweg auch die Rolltreppe ausgefallen und ich dürfte zum Pendeltag, der ein gutes Stück unter der Metro fährt, runter gehen. Mit meinen doch etwas kleinen Beinen und den großen Rolltreppenstufen war das nicht ganz so toll. Dafür wurde ich Zuhause von meinem Mitbewohnerinnen Eve und Natalia begrüßt, die für mich mitgekocht hatten und so gab es einen gemütlichen Abend mit überbackenen Tortillia Rollen, Apfel Reispudding und Walnusseis <3

Am zweiten Tag bin ich dann einen anderen Weg aus der Station Odenplan raus, um den Laufweg zu verkürzen und dann war da einfach wieder die Rolltreppe kaputt und ich bin nach oben gesteppt. Das die Treppe danach eine ganz normale war, hat mich natürlich unglaublich gefreut, vor allem, weil ich danach noch 15 min Weg zum Institut laufen musste. Auch der Punkt, dass wir zum Mittagessen im 10. Stock eigentlich immer für die 3 Stockwerke die Treppe nutzen, war an dem Tag einfach schön. Ab Mittwoch wusste ich dann, dass ab Odenplan auch ein Bus zum Institut fährt, damit bin ich zwar nur so drei Minuten schneller als zu Fuß, aber da siegt manchmal die Faulheit.

Rolltreppe zum Pendeltag Steg in Bergianska

Gestern war ich bei schönem Wetter im Bergianska Park spazieren, leider machen die Gewächshäuser vom diesem botanischen Garten erst in den nächsten Monaten auf, aber auch so hat der Park seinen Charme. Heute Abend gibt es einen Spieleabend mit der WG und dann beginnt morgen auch schon meine zweite Woche.

PS: Man kann den Bildern Beschriftungen geben und ich versuche das ab jetzt immer zu machen, damit ihr wisst, was ihr da überhaupt seht :D