Alles nur gelogen

24Okt2022

"Alles hat ein Ende" - das hab ich vor inzwichen 13 Monaten hier geschrieben. Und feierlich kann ich nun sagen "doch nicht"!

Aber von Anfang an: Nach dem Ende meines Praxissemesters im September 2021 ging es für mich wieder nach Zittau, zu meinen Freunden, meiner wunderbaren WG und zum Start meines letzten Semesters - oder genau gesagt zu meinem offizell letzten Semester. Für das Semester standen neben der Verteidigung meines Praxissemesters und dem Schreiben der Bachelorarbeit noch die Module des letzten Semesters mit Vorlesungen, Seminaren, Klausuren und Belegen an. Zusätzlich gab es ein paar Begrenzungen meiner Freizeit durch den Fachschaftsrat, Studierendenrat und meinen Studijob im Labor für pharmazeutische Biotechnologie. Um den Stress etwas rauszuzögern schob ich also die Bachelorarbeit ins Sommersemester und verlängerte dadurch um ein Semester. Da ich durch die Arbeit mi FSR und StuRa mehrere Gremiensemester angesammelt habe, konnte ich trotz dessen in Regelstudienzeit abschließen.

Die gute Johanniskirche in ZittauSchneebedeckte Lausche im Zittauer Gebirge

Im Januar diesen Jahres erstellte ich dann meine erste Bewerbung für ein Masterstudium: Biomedicine am Karolinska Institutet. Die Deadline mitte Januar lag etwas ungünstig genau vor meiner letzten Klausurenphase und somit einem letzten sehr stressigen Kapitel im Studium (beziehungsweise dachte ich das, bis dann die Woche der Abgabe meiner BA anstand...). Nachdem die Bewerbung und die Klausurenphase überstanden waren und ich mein Studium für einen Besuch bei meiner Stockholmer Familie und meinem besten Freund in Helsinki kurz ausblendete, ging es dann ab März ans eingemachte und ich startete mit dem schreiben meiner BA. Und ich halte es jetzt mal kurz: es lief alles super, ich habe sie pünktlich Ende April abgegeben und im Juni Verteidigt mit einer Endnote von 1,2. Meine klassische Methode des prokrastinierens bis man sehr viel Stress und durchgehend Nachtschichten hat, während denen man bis 4 Uhr schreibt, ist jetzt vielleicht nicht die beste Herrangehensweise.

Wenn das Unigebäude die Tore zu hat, aber man zum Briefkasten muss...

Während diesm intensiven Schreib-prozess habe ich am 07.April das Ergebnis meiner Bewerbung in Schweden erhalten: Ich wurde direkt angenommen und hatte somit einen Platz für das Studium, welches zum Herbstsemester Ende August beginnt. Somit kam zur finalisierung meines Bachelorstudiums die Planung eines Umzugs nach Stockholm, die Frage nach einer Wohnung und der schmerzhafte Abschied von meiner Zeit in Zittau, von dem ersten Lebensabschnitt, den ich alleine gestartet habe. Ich nutzte den letzten Sommer mit Klettertouren ins Gebirge, Abenden mit Freunden ums Lagerfeuer die mit Sonnenaufgängen auf den Dächern der Stadt endeten und an denen die Füße nie still standen, sondern tanzten. Zum Abschied gab es neben einer fantastischen Abschiedsfeier, meinem ersten Unfall der mit einer Fahrt im Krankenwagen und meiner ersten Wunde, die genäht werden musste, ein wunderschönes Freundebuch aus "Zittauer Zeiten".

Die beste Aussicht hat man oben auf dem FelsenSchön hierModeln ist mein DingLIEBE <3

Mit diesen Erinnerungen, meinem Freundebuch und ganz vielem Krimskrams im Gepäck, ging es dann am 20.August 2022 mit dem Nachtzug nach Stockholm, in mein Zimmer in einer 4er WG im Wohnheim und in meinen neuen Lebensabschnitt im hohen Norden.

Mit Sack und Pack und Louisa!